VEGAPLANT, August 2022
Derzeit ernähren sich 4,1 % der Weltbevölkerung vegan. Rund 32,4 Millionen Menschen verzichten also (freiwillig) auf jegliche tierische Nahrungsmittel. Die globale Zahl der Veganer und Vegetarier wird auf 1 Milliarde geschätzt. Aus diesem Grund wird in den Medien von einem starken Trend gesprochen, der sich bemerkbar macht. Genau genommen definiert die Soziologie einen Trend als eine neue Auffassung in der Gesellschaft, Wirtschaft oder Technologie, die eine neue Bewegung bzw. Marschrichtung auslöst.
Ist die vegane, soziale Bewegung wirklich NEU?
Einem Blick zurück bis in die Antike, zeigt schnell, dass der bewusste Verzicht auf tierische Nahrung bei weitem keine Erscheinung der Neuzeit ist.
Pythagoras (570-495 v. Chr.), Leonardo da Vinci (1452-1519), Alexander von Humboldt (1769-1859), Leo Tolstoi (1828-1910), Wilhelm Busch (1832-1908), Friedrich Nietzsche (1844-1900), Thomas Edison (1847-1937), Mahatma Gandhi (1869-1948), Albert Schweizer (1875-1965), Albert Einstein (1879-1955) …
Viele berühmte Veganer und Vegetarier aus der Vergangenheit belegen uns das mit überlieferten Zitaten:
Zitate zum downloaden!
Entwicklungsgeschichte der Ernährung des Menschen
Der Mensch war in seiner Entstehungsgeschichte in Bezug auf die Nahrungsmittel immer schon sehr flexibel.
- Eskimos haben sich bis vor einigen Jahrzehnten, angepasst an ihren Lebensraum, fast ausschließlich aus tierischen Lebensmitteln ernährt.
- Bevölkerungsgruppen in Indien und anderen asiatischen Ländern, ernähren sich seit unzähligen Generationen Großteiles vegan. Religionen, wie Hinduismus, Buddhismus oder Jainismus sind hier der Hauptgrund für ihre vegan/vegetarische Ernährungsform.
- Der „moderne Mensch“ des Westens ernährte sich bis weit nach der industriellen Revolution (1760) hauptsächlich von Rüben und Getreide. Angepasst eben an die vorhandene Nahrung. Fleisch war für Arme nicht leistbar. Für Frauen galt Fleisch als „ungeeignet“.
Die verschiedenen Ernährungsweisen waren und sind global gesehen, also immer schon großen Veränderungen unterworfen. Auch die direkten Vorfahren der Spezies Mensch (Hominini) passten ihre Ernährung immer der jeweiligen Situation an. Sie war also zweckmäßig und sicherte somit das Überleben.
Wir leben im 21. Jahrhundert, und beuten bewusst Tiere, Umwelt und mitunter auch Menschen aus. Die negativen Folgen daraus sind bekannt und wissenschaftlich belegt.
„Die Zweckmäßigkeit, Lebensmittel unter diesen Umständen zu produzieren, wie wir es heute tun, stelle ich hier offen in Frage!“
Mit dem heutigen Wissen über Ernährung, Gesundheit und Umwelt wäre JETZT ein guter Zeitpunkt umzudenken. Leider hat es oft den Anschein, als hätten es die Flexibilität unsere Vorfahren nicht in die Gegenwart geschafft.
Was bedeutet das Wort VEGAN eigentlich genau?
Hast du diese Frage auch schon mal gestellt bekommen, und wusstest nicht so recht, wie du sie beantworten sollst? Vielleicht helfen dir folgenden Infos beim nächsten Mal!
„Vegan ist eine Lebenseinstellung gegen Tierquälerei und jegliche Tierausbeutung. Das betrifft – in meinem Fall – Lebensmittel, Kleidung, Unterhaltung, Kosmetik und Tierversuche.“
Die offizielle Definition aus dem Jahr 1951 lautet in etwa:
„Veganismus ist eine Lebensweise, die – so weit wie möglich und praktisch durchführbar – alle Formen der Ausbeutung und Grausamkeiten an leidensfähigen Tieren für Essen, Kleidung und andere Zwecke vermeidet; und in weiterer Folge die Entwicklung und Verwendung von tierfreien Alternativen zu Gunsten von Mensch, Tier und Umwelt fördert. In Bezug auf die Ernährung bedeutet dies den Verzicht auf alle Produkte, die zur Gänze oder teilweise von Tieren gewonnen werden.“ (The Vegan Society)
1944 gründete Donald Watson diese Vegan Society. Eine gemeinnützige Organisation, die den Begriff des Veganers bis heute prägt. Als Bezeichnung die neue Lebensweise einigte man sich auf das Wort VEGAN = die ersten drei und letzten zwei Buchstaben des Wortes VEGETARIAN zusammengesetzt. Vegetarian leitet sich wiederum vom englischen Wort Vegetable ab.
Keine Panik!
„Auch für Veganer sterben Tiere.“ Diese Aussage höre ich oft in diesem Zusammenhang.
Klar, beim Autofahren klatscht schon mal eine Fliege gegen die Scheibe, du trittst beim Gang durch die Wiese auf eine Ameise oder beim Ernten vom Gemüse wurde ein Wurm getötet…
Natürlich ist es schier unmöglich, 100 % vegan durchs Leben zu laufen… leider. Doch stimmt man NICHT dem bewussten und gezielten Ausbeuten, Quälen und Töten von anderen Lebewesen zu. Die vegane Lebensweise lehnt das „… so weit wie möglich und praktisch durchführbar …“ strikt ab.
„Wenn du dich entschließt, vegan zu leben, so machst du das freiwillig, aus Überzeugung und soweit es für dich möglich ist.“
Vegan bedeutet einfach, dass man die Nutzung von Tieren und tierischen Produkten in allen Lebenslagen vermeidet.
Jeder hat durch sein Konsumverhalten enorm viel Macht, täglich Einfluss auf die Lebensmittelindustrie zu nehmen.
„Egal wie du dich entscheidest oder es handhabst – jeder vegane Bissen ist ein nicht veganer Bissen weniger!“
Ich möchte mit zwei Zitaten aus der Gegenwart – ebenfalls von bekannten Persönlichkeiten diesen Beitrag schließen:
Dr. Jane Goodall:
„Ich habe vor etwa 50 Jahren aufgehört, Fleisch zu essen, als ich ein Kotelett auf meinem Teller betrachtete und dachte: das steht für Angst, Schmerz und Tod.“
Lews Hamilton:
„Jede vegane Person, die ich getroffen habe, sagt, es war die beste Entscheidung, welche sie jemals getroffen haben.“
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BARBARA LABMAYER – Vegane Ernährungstrainerin | Vegane Ernährungsberatung für gesundes & nachhaltiges Leben
Persönliche Beratung – Gastronomie Beratung | Vorträge mit Humor für Unternehmen, Schulen, Öffentliche Einrichtungen, Private Gruppen
Gmunden – Vöcklabruck – Traunviertel – Salzkammergut – Innviertel – Oberösterreich
